Als ob wir uns verabredet hätten, trafen sich alle - nach griechischen Gefühl überpünktlich - fünf Minuten nach sechs
am Restaurant. Drinnen wurden wir von Monika mit der schon gewohnten Herzlichkeit begrüßt und zu unserem Tisch geleitet.
Sie hatte für uns eine Tafel mit 15-16 Plätzen vorbereitet. Es hatten sich sowohl Mitglieder unseres Vereins, der Tanzgruppe
als auch schon langjährige Freunde unseres Osteressens zusammengefunden. Da wir noch einige Minuten auf eventuelle Nachzügler
warten wollten, brachte uns Monika zur Überbrückung einen Gruß aus der Küche. Wir verbrachten die Zeit mit interessanten
Gesprächen, um dann so gegen halb acht zu bestellen. Leider gab es in diesem Jahr keine Ostersuppe, aber auch die anderen
Gerichte der Osterspezialkarte waren sehr lecker (πολύ νόστιμο), so dass wir alle nicht bereut haben, den Abend des
Ostersonntags im Sappho verbracht zu haben. Zum Nachtisch gab es übrigens hausgemachte (Oster-)Kringlchen. Etwa halb zehn
setzte eine Aufbruchstimmung ein, der wir uns anschlossen, nicht ohne mit einen Ouzolein verabschiedet zu werden.
Dr. Dieter Sosna
Zum ersten Konversationsstammtisch des Jahres "Την Τρίτη στον Ορφέα" begrüßten wir Elli Mazaraki,
eine Studentin aus Griechenland, als "Moderatorin". Ihr nettes, aufgeschlossenes
Wesen und ihre Art zum "griechischen Sprechen" zu motivieren, machte diesen Abend zum Erlebnis. Es wurde u.a. über die Beziehung zwischen
Deutschen und Griechen, über die richtige "Benutzung" von Wörtern und über verschiedene Brauchtümer, die sich über Jahrhunderte entwickelt
und erhalten haben, gesprochen. Sie selbst schrieb dazu:
Στην συγκέντρωση που έγινε και τι δεν είπαμε! Ξεκινώντας με τις απαραίτητες συστάσεις διαπίστωσα πως οι Ελληνογερμανικες σχέσεις
είναι κάθε άλλο παρά εχθρικές . Γερμανοί που αγαπούν καθετί ελληνικό , το σέβονται και το προστατεύουν με δέος.
Μετά περάσαμε σε απορίες σχετικά με την ορθή χρήση και σημασία λέξεων όπως »Καταρχήν και Καταρχάς« … Τελικά δεν είναι και τόσο
εύκολα τα ελληνικά ούτε για τους Έλληνες. Εσείς το ξέρατε πως δεν προφέρουμε ούτε εμείς οι Έλληνες σωστά όλες τις λέξεις της
γλώσσας μας; πχ χιόνι
Μάθαμε για ήθη και έθιμα που διατηρούνται για εκατοντάδες χρόνια , και ποια από αυτά είναι κοινά ανάμεσα στους δύο λαούς και
φυσικά κλείσαμε αυτή τη βραδιά με πολύ νόστιμο φαγητό και πολύ ούζο !!!
Nicht zuletzt danken wir dem Restaurant "Orpheus" für die ausgezeichnete
Bewirtung, was ja Elli ebenso bemerkte.
Am Donnerstag, dem 13.02.2014 fand im Restaurant "Sappho" in Leipzig unsere 1. Mitgliederversammlung des Jahres statt.
Gleich zu Beginn gab es eine sehr schöne Überraschung. Unsere Eleni Vafiadu bekam den 2000.
Ehrenamts-Pass der Stadt Leipzig durch Frau Höppner-Böhme, Geschäftsführerin der Freiwilligen Agentur
Leipzig, überreicht. Diese Würdigung fand ebenso Beachtung in der Lokalpresse .
Eine weitere Überraschung war die musikalische Umrahmung der Versammlung durch Spyros Christias.
Spyros kam im Sommer 2013 aus wirtschaftlichen Gründen aus Griechenland nach Leipzig. Er kann wunderbar
Bouzouki spielen und begleitete den Abend zu Beginn, zwischendurch und zum Abschluss mit typisch
griechischen Liedern. Das gab natürlich eine ganz besondere Atmosphäre, der sich auch Frau Höppner-Böhme
nicht entziehen konnte und sie sich wunderbar aufgehoben fühlte in unserem Kreis.
Rolf Geyer leitete souverän die Versammlung. Nach Verlesen des Rechenschaftsberichtes durch unsere
Vorsitzende Ursula Novotny und Verlesen des Finanzberichtes durch Eleni Vafiadu legten wir eine kleine
Pause zum Essen ein, bevor wir einen neuen Vorstand wählten.
Durch den tragischen Verkehrsunfall im letzten Jahr, bei dem Elke Kotthoff , unser langjähriges
Vorstandsmitglied und Leiterin unserer Tanzgruppe, ums Leben kam und auch der Tatsache geschuldet,
dass sowohl Ute Rößger aus dem Vorstand austreten wollte und auch unsere Vorsitzende Ursula Novotny
den Vorsitz abgeben wollte, zogen wir nun die Vorstandswahl um ein Jahr vor, die turnusmäßig erst hätte
2015 wieder stattfinden müssen.
Zum neuen Vorstand wurden durch die anwesenden Mitglieder einstimmig gewählt: Ursula Novotny,
Eleni Vafiadu, Cornelia Kluth und Jochen Schulz. Den Vorsitz übernimmt ab sofort Cornelia Kluth.
Wir dankten dem bisherigen Vorstand sehr für viele Jahre unermüdlich ausgezeichnet geleistete Arbeit und
wünschen dem neuen Vorstand gutes Gelingen und hoffen trotz der finanziell sehr schwierigen Situation dem
Anliegen des Vereins weiter gerecht zu werden.
Ursula Novotny gab schon einen kleinen Einblick, was das Griechenhaus in dem kommenden Jahr bereits
jetzt auf dem Programm hat. Wir können sagen, dass viele spannende Themen für die Freunde Griechenlands
bereitgehalten werden.
Cornelia Kluth
Herr Rolf-Michael Turek stellte gemeinsam mit dem jungen Kreter Alexandros den Schriftsteller Nikos Kazantsakis vor.
Das Gespräch wurde durch Musik und Tanz sowie das Einspielen einiger Filmsequenzen bereichert.
Bevor wir zum ersten Mal "Los Libertadores" - "Die Befreier" mit nur drei Stimmen hörten, glaubten wir nicht,
dass so ein gewaltiges Oratorium, geschrieben für zwei Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, in solch einer
Besetzung "funktioniert".
Wir wurden vom Gegenteil überzeugt. Als QUIJOTE "Die Befreier" zu unserer Theodorakis-Feier im Sommer 2010
darboten, waren wir völlig gefangen vom Gesang, von der Ausstrahlung, von der Kraft, von der Schönheit der Musik.
Wir sind so zunächst keine wirklichen Musikkenner, wir lieben aber Theodorakis. Wir sind angetan von dem, was QUIJOTE macht - nämlich
Theodorakis auf Deutsch singen. Nun hatten wir das Glück, quasi in letzter Minute, Karten
für die Aufführung des "Canto General" am 25. Januar in Chemnitz zu bekommen. Und wir haben es nicht bereut, den
langen Weg extra von Leipzig an diesem kalten Wintertag auf uns genommen zu haben.
Die Bühne des Figurentheaters im Schauspielhaus klein aber ausreichend für die drei Musiker von QUIJOTE, der
ebenso kleine Saal für 100 Zuhörer ausverkauft. QUIJOTE betritt die Bühne. Sie erzählen die Geschichte des
"Canto General", dass Neruda den Gedichtzyklus schrieb und dass Theodorakis ihn in Teilen vertonte und dass sie
sich hingesetzt haben, die von Theodorakis komponierten Teile nachgedichtet haben und für 3 Stimmen arrangiert
haben. Sie beginnen mit "Algunas Bestias" - "Einige Tiere". Und wir lauschen, sind sehr beeindruckt, wie die
Stimmen und die Musikinstrumente harmonieren - es geht tief in die Seele und es kribbelt auf der Haut.
Insgesamt dürfen wir 7 Teile des "Canto General" hören ("Algunas Bestias" - "Einige Tiere", "Voy a vivir" -
"Ich werde leben", "Los Libertadores" - "Die Befreier", "La United Fruit Co" - "Die United Fruit Co",
"Vegetaciones" - "Pflanzenreiche", "Neruda Requiem Aeternam" - "Requiem für Neruda" (Gedicht von Mikis Theodorakis),
"América insurrecta" - "Aufständisches Amerika") und immer wieder zeigen die Künstler den geschichtlichen Bezug,
nehmen uns mit nach Chile und nach Paris in die 1970er Jahre. Selbst wir als Theodorakis-Liebhaber wussten
noch nicht alle Details über die Entstehungsgeschichte des "Canto" und Beziehung Neruda-Theodorakis.
Es gibt kein Lied, was uns nicht berührt hat. Und wie uns scheint es vielen im Publikum zu gehen. Nach mehr
als einer Stunde endet das großartige Konzert und der Beifall nimmt kein Ende. Schwierig, nach so einer
Vorstellung noch eine Zugabe zu bieten, aber Ludwig Streng hat es geschafft, eine Art Epilog zu schreiben und
zu komponieren. Er erinnert an Worte von Henry-Martin Klemt: Widerstand gegen einen entfesselten Kapitalismus
und seine ökonomisch-militärische Globalisierung im Zeichen eines neuen "amerikanischen Jahrhunderts" ist ein
Gebot der Stunde. Wieder Stille im Saal und wieder viel Beifall danach. Und noch immer möchte das Publikum
QUIJOTE nicht von der Bühne lassen. Sie lassen sich auf uns ein und schließen das Konzert mit der
Eigenkomposition "Unsere Erde" ab.
QUIJOTE bekennt sich zu politisch engagierten Texten mit hohem poetischem Anspruch, das hatten sie wieder
bewiesen. Ein unvergesslicher Abend - danke Sabine, danke Ludwig, danke Wolfram, danke QUIJOTE - es war absolut
hervorragend. Und wir überlegen nicht lange, am 17. Mai, zum nächsten Konzert, werden wir wieder in Chemnitz
sein.
Kluth, Leipzig
das war das "Griechenhaus" bis zum Jahr 2013,